Bobath Therapie

Die Bobath-Therapie ist ein ganzheitliches Therapiekonzept, das bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems angewandt wird.

Hauptsymptome bei neurologischen Schädigungen sind Störungen der Sensomotorik. Irritationen sensorischer Neurone (Nervenzellen) führen zur Veränderung unseres Berührungs- und Lageempfindens.
Der Ausfall von motorischen Neuronen führt zu Lähmungserscheinungen im Bereich der Skelettmuskulatur.

Indikationen

  • Schlaganfall (Apoplex)
  • Schädelhirntrauma (SHT)
  • Multiple Sklerose (MS)
  • Querschnittslähmung
  • Morbus Parkinson
  • Amyotrope Lateralsklerose (ALS)

Konzept

Das Bobath-Konzept wurde von dem Ehepaar Dr. Bertha (Physiotherapeutin) und Dr. Karel (Neurologe) Bobath entwickelt.

Das Konzept macht sich die Plastizität des Gehirns, also der Fähigkeit des Nervensystems, sich nach einer Schädigung bestmöglich zu reorganisieren zunutze.
Durch das Trainieren komplexer Bewegungsabläufe werden intakte Hirnareale in ihrer Leistungsfähigkeit gezielt stimuliert und gefördert. Dabei verändert sich die Interaktion und Kommunikation benachbarter Neurone durch Neubildung von sogenannten Synapsen und Dendriten. Über Synapsen und Dendriten erfolgt die Reizübertragung zwischen Nervenzellen.

Ziel ist es, die verloren gegangenen Steuerungsfunktionen verletzter Gehirnstrukturen bestmöglich zu kompensieren.

Therapie

Durch das Ausführen grundlegender, alltäglicher Bewegungsabläufe, die Schulung der körpereigenen Wahrnehmung und das Trainieren bzw. Wiedererlernen verlorener Bewegungsfähigkeit wird versucht, den Aktionsradius des Betroffenen zu erweitern, seine Selbstständigkeit zu fördern und seine Lebensqualität zu steigern.

Ablauf und Inhalt der Bobath-Therapie ist dabei stets der individuellen Situation angepasst, weil Art und Ausmaß einer neurologischen Schädigung nie identisch sind.